Personen nach Schlaganfall nennen die Verbesserung der Mobilität als ein zentrales Ziel in der Rehabilitation. Dafür empfehlen Leitlinien unter anderem das aufgabenorientierte Zirkeltraining in der Gruppe. Dies soll im Vergleich zu herkömmlichen Therapieformen wirksamer sein und einen positiven Einfluss auf die Gleichgewichtsfähigkeit von Schlaganfallpatienten haben.

Das am besten untersuchte Zirkeltraining ist das „Fitness and Mobility Exercise Program“ (FAME) der kanadischen Physiotherapeutin und Wissenschaftlerin Janice Eng. Besonders für Personen, die einen Schlaganfall erlitten haben, bietet das FAME-Zirkeltraining zahlreiche Vorteile. Dazu gehören das Bewältigen längerer Gehstrecken, eine verringerte Sturzgefahr, eine gesteigerte Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit sowie eine Förderung des motorischen Lernens durch eine höhere Anzahl an Wiederholungen.

Als zusätzliches Therapieangebot zur Einzeltherapie kann das FAME-Programm in die ambulante Praxis übertragen werden. Dabei gilt es, die Wahl und Dosierung der Übungen an den Kontext der eigenen Praxis anzupassen, geeignete Räumlichkeiten zu schaffen und eine passende Finanzierung zu finden. Die Umsetzung von FAME in die Praxis stellt Physiotherapeutin Marilena Marino von der Hochschule Heidelberg vor. Als fachliche Leitung der „Physiotherapie am Campus“ Ambulanz und Dozentin an der SRH Hochschule Heidelberg im Fachbereich Neurologie, hat sie mit dem FAME-Training bereits umfassende Erfahrungen gemacht. Gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops FAME4YOU – Aufgabenorientiertes Zirkeltraining in der Gruppe bei Personen mit Schlaganfall diskutiert sie, welche Herausforderungen und Chancen in der Umsetzung evidenzbasierter Therapiekonzepte in die ambulante Praxis bestehen.

Weitere themenbezogene Kongressbeiträge:

• Fortbildungskongress der DGNKN / DGNR: Rehabilitation der Mobilität nach Schlaganfall
• Adaptive Phänomene nach Schlaganfall