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Therapeutische Ansätze bei chronischen Schmerzen
Chronische Schmerzen nehmen trotz medizinischer Fortschritte seit Jahren kontinuierlich zu. Am häufigsten treten sie als Kopf- oder Rückenschmerzen auf und führen zu erheblichen Beeinträchtigungen von Aktivitäten und Partizipation. Bei der Aufrechterhaltung bzw. während des Entstehungsprozesses von chronischen Schmerzen spielen seelische und soziale Faktoren eine wesentliche Rolle.
Bei einer Chronifizierung von Schmerzen gilt es, frühzeitig Risikofaktoren zu erkennen und in die Behandlung einzubinden. Für den Erfolg der Therapie chronischer Schmerzen ist das Engagement des Betroffenen entscheidend. Die Information der Patienten über Zusammenhänge von Schmerz, Bewegungsverhalten und emotionalem Befinden ist ein wichtiger Bestandteil der physiotherapeutischen Intervention.
Schmerzbedingte Bewegungsängste und Vermeidungsverhalten
Neben Risikofaktoren wie Stress und depressiver Verstimmung können insbesondere Ängste für das Persistieren von Schmerzen verantwortlich sein. Speziell angstinduzierte Überzeugungen oder Einstellungen können dazu führen, dass Patienten passiv werden und dadurch die Genesung behindert wird. Bewegungsängste haben oft ihren Ursprung in negativen Erfahrungen mit Bewegung. Allerdings können auch die Überzeugungen, Erklärungen und Wortwahl des medizinischen Fachpersonals die Entstehung von Bewegungsängsten beeinflussen.
Das daraus resultierende Angst-Vermeidungsverhalten ist oft sehr kontextabhängig und spezifisch, was gezielte Therapiemaßnahmen erfordert. Die Therapiepfeiler und der gezielte Abbau von Ängsten werden von Benjamin Neul, Physiotherapeut und leitender Angestellter im Hand- und Therapiezentrum Gießen sowie Dozent an der Ludwig-Fresenius-Schule Marburg, Gründer und Geschäftsführer der MoveYourMind GmbH, vorgestellt. Im Workshop Therapeutische Ansätze bei schmerzbedingtem Angst-Vermeidungsverhalten werden wir Therapiemethoden an ausgewählten Fallbeispielen angewendet.
Körpertherapeutische Auseinandersetzung mit chronischen Schmerzen
Eine sanfte Methode, um im Umgang mit chronischen Schmerzen Selbstwirksamkeit zu erfahren, ist die körpertherapeutische Auseinandersetzung mit dem Schmerzgeschehen. Dabei lernt der Betroffene die individuelle Komplexität seines Schmerzgeschehens kennen und entwickelt mehr Verständnis für sich und seine Situation. Zudem erkennt er, wie grundlegende Handlungen, Einstellungen, persönliche Haltungen oder auch Situationen positiv oder negativ auf das Schmerzgeschehen wirken können. Durch die körperliche Erfahrung lernt der Betroffene, direkt Einfluss auf seine Schmerzen zu nehmen. Einblicke in eine körpertherapeutisch basierte Methode der Selbsterfahrung gibt der Workshop Selbsterfahrung und Selbstwirksamkeit bei chronischen Schmerzen.
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