Die täglichen Stellenanzeigen unterscheiden sich kaum und Personalentwicklung fokussiert vorrangig die fachliche Kompetenz. Das ganzheitliche Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung aber geht spezifisch auf jeden Mitarbeiter vom Pre- bis zum Offboarding ein. Jeder Mitarbeiter durchläuft den biosozialen, familiären, beruflichen, laufbahn- und stellenbezogenen Lebenszyklus. Im Kontext von Personalgewinnung, -pflege und -entwicklung sind der laufbahn- und stellenbezogene Lebenszyklus zentral. Bedürfnisse und Skills von Einsteigern werden ebenso berücksichtigt wie die erfahrener Teammitglieder, Karriere wird auch horizontal und im Bogen gedacht, Förderung bezieht sich auf alle statt vornehmlich auf High Potentials und Talente. Die Führungskraft selektiert nicht. Aber sie fordert die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ein.
Problemstellung
Untersuchungen zeigen, dass die Prognosekraft der Lebenszyklus-Phasen (Einführung, Wachstum, Reife, Sättigung, Austritt) der Variable Alter als Prädiktor weit überlegen ist. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit und die Fluktuation, mindestens aber die Wechselabsicht mit der Gefahr der inneren Kündigung, nehmen zu, wenn sich Mitarbeitende der Sättigungsphase nähern. Je weiter die Mitarbeitenden im laufbahn- und stellenbezogenen Zyklus voranschreiten, desto weniger ausgeprägt erfahren sie „individuelle Berücksichtigung“, „Wertschätzung“ oder „Lernförderung und Personalentwicklung“. Ein wesentlicher Hinderungs- bzw. Ablehnungsgrund zur Teilnahme an Qualifikations-Maßnahmen ist vor allem die mangelnde Orientierung am Bedarf der Mitarbeitenden in der Reife- und Sättigungsphase. Nach dem Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung entsprechen die Arbeits- und Entwicklungsbedingungen prinzipiell den Bedürfnissen unterschiedlicher Lebensstile statt Generationen. Zum langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und –möglichkeit dient ein umfassendes, betriebliches Gesundheitsmanagement.
Ziele des Workshops sind daher, das ganzheitliche Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung zu kennen, die Denkhaltung dieses Konzeptes zu verstehen sowie ausgewählte Instrumente zur Konzeptumsetzung praktisch anzuwenden.
Methodik
Der Workshop führt mit theoretischem Impuls zum Konzept der lebenszyklusorientierten Personalentwicklung ein und stellt betriebswirtschaftliche Bezüge her. Danach erfolgt der Transfer als Kleingruppenarbeit und Übung. Die maßgeblichen Instrumente werden vorgestellt und in Rollenspielen mit verschiedenen Konstellationen (Praxis, Abteilung etc.) erprobt.
Ergebnisse
Die Kenntnis der jeweiligen Perspektive, die sich im Laufe der Anstellungszeit auch mehrmals ändert, ist sowohl für die Führungskraft als auch für die Mitarbeitenden bedeutend. Um tatsächlich gezielt Personalentwicklungs-Maßnahmen zu planen und umzusetzen, kann die Mitarbeitenden-Matrix unterstützen. Aus der Analyse werden phasenbezogene Maßnahmen abgeleitet.
