Zutritt nur mit Kongressticket. 2 Unterrichtseinheiten / Fortbildungspunkte
Teilnahmebeschränkung: max. 30 TN Hinweis: Für die Teilnahme ist das Mitbringen einer Matte erforderlich. Sportliche Kleidung wird empfohlen.
Beschreibung
Hintergrund: Lumbale Rückenschmerzen sind ein häufig anzutreffendes Krankheitsbild im physio-therapeutischen Praxisalltag, „beinahe jeder dritte Erwachsene [...hat] öfter oder ständig Rückenbeschwerden“. Diese können chronifizieren, wenn nicht richtig interveniert wird. Die Technik der Ak-rodynamischen Therapie (ADT) baut auf Übungen der Bewegungskontrolle im muskelsynergetischen Kontext auf. Die Therapie basiert auf dem bekannten Behandlungskonzept von Roswitha Brunkow und wurde von der Arbeitsgemeinschaft Brunkow – Akrodynamische Therapie von Physio Deutschland weiterentwickelt. Frühere Studien konnten bereits die Wirksamkeit der Therapie bei Patient*innen mit Rückenschmerzen beweisen (Finkbeiner & Thiel, 1980, Muji Skiki, et al., 2004).
Laura Wild konnte in ihrer empirischen Forschungsarbeit (Bachelorarbeit) mit dem Thema “Lumbale Instabilität – Assessments zur Objektivierung der Effekte von ADT bei chronischer Lumbalgie” positive Effekte von ADT zur Schmerzlinderung, Stabilitätssteigerung im lumbalen Bereich sowie zur Verbesserung der Bewegungsqualität feststellen. Ziel der empirischen multiplen Einzelfallstudie war es, ein standardisiertes Messinstrument herauszufiltern, das die Effekte von ADT bei chronischem Low Back Pain im Therapieverlauf darstellt. Die Studie sollte die Sensitivität der einzelnen Assessments zu der angewandten Technik ADT bewerten. Es handelte sich um eine Interventionsstudie und eine multiple Einzelfallstudie. Die Studie ging über einen Zeitraum von acht Wochen und beinhaltete einen Prä-, Zwischen- und Posttest. Die Probanden wurden sechs Wochen lang mit ADT behandelt. Während der Testungen wurden die Daten erhoben, die angewendeten Assessments deskriptiv im Verlauf ausgewertet und auf ihre Sensitivität mittels eines Skelettavatars zum Streaming von Gelenkwinkeln überprüft. Ergebnisse: Es ließ sich zeigen, dass alle Assessments, mit einer Ausnahme, im Verlauf die gleiche fallende Tendenz aufzeigten. Zugleich konnte sekundär der Therapieeffekt mit einer Steigerung der Stabilität und Schmerzlinderung nachgewiesen werden. Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass die Nutzung des Skelettavatars zusätzlich den Therapieverlauf noch sensitiver darstellen konnte. Die Praktikabilität der Assessments unterschied sich und hängt stark von der Erfahrung des Therapeuten und der Zielsetzung der Therapie ab. Fazit: da die Assessments allein nicht sensitiv genug waren, um den Therapieverlauf darzustellen, wurde empfohlen, einen Skelettavatar als zusätzliches Messinstrument zu verwenden. Es konnten positive Effekte von ADT zur Schmerzlinderung, Stabilitätssteigerung im lumbalen Bereich sowie zur Verbesserung der Bewegungsqualität gesehen werden. Da der Datensatz sehr gering war, wurde empfohlen, diese Studie als Grundlage für weitere Forschung zu nutzen.
Ziel des Workshops: Den Teilnehmenden werden die Grundlagen der Theorie der lumbalen Instabilität und die Grundlagen der Akrodynamischen Therapie zu deren Behandlung vorgestellt. Sie üben ausgewählte Assessmentverfahren zur Objektivierung der Therapie von lumbalen Instabilitäten und erlernen an einem Fallbeispiel Möglichkeiten zur Anwendung der Akrodynamischen Therapie von der Hands - On – Technik in der Erstbehandlung bis hin zur Hands – Off – Technik in der Erstellung eines Eigenübungsprogrammes.